Verbandsliga A, Runde 5 – ein wichtiger Punkt

Gegen den Aufstiegsaspiranten aus Leck musste unsere Erste letzten Sonntag in Kellinghusen antreten (zum Glück kein Auswärtsspiel). Wir waren trotz der Absagen von Wolfgang und Clemens gut besetzt, da sich Andreas S. dankenswerterweise bereit erklärte, einzuspringen. Doch auch Leck war sehr stark in Bestbesetzung aufgestellt und damit favorisiert.

Im Spielverlauf entwickelten sich dann zunehmend spannende Partien und es wurde klar, dass der Ausgang des Spiels ziemlich offen war. Die ersten entschiedenen Partien gab es denn auch erst irgendwann nach 3-4 Stunden – dann aber gleich fast gleichzeitig drei: Stefan H. (Brett 2) einigte sich mit seinem Gegner auf Remis. Er hatte die leicht aktivere Figurenstellung, dafür aber den d-Isolani (eine klassische Konstellation); insgesamt ein angemessenes Remis. Andreas T. (Brett 6) setzte seinen Lauf fort und steht nun bei 4 aus 4 (!). Er griff mit Weiß wieder kompromisslos an und erlangte schon bald eine optisch deutlich bessere Stellung, die er dann verwertete. Wo genau der gegnerische Fehler lag, ob der Angriff „korrekt“ war und ob der Gegner nicht doch (wie in Hademarschen) eine Chance verpasste, vermag ich jetzt nicht zu sagen; von außen sah das jedenfalls sehr überzeugend aus. Andreas S. (Brett 8) verlor aber leider kurz darauf, sodass es 1,5 : 1,5 stand. Das genaue Ende habe ich verpasst, da ich zunehmend mit meiner Partie beschäftigt war (u.a. wegen einer sich abzeichnenden Zeitnot vor dem 40. Zug).

Nun passierte längere Zeit wieder nichts, ehe Michael (Brett 3) remis spielte. Das Spiel würde ich als taktisch-positionelles Belauern nach dem Eisberg-Prinzip (verborgene Spannungen) charakterisieren. Da sich keiner der beiden eine Blöße gab, war dieses Remis, soweit ich es mitbekommen habe, ebenfalls angemessen. 2:2.

Bei den folgenden drei Partien bin ich mir in der Reihenfolge nicht mehr sicher, ob ich sie hier richtig wiedergebe. Jedenfalls gewann Yorrick (Brett 7) gegen einen deutlich höher gewerteten Spieler mit Schwarz meinem äußeren Eindruck nach recht überzeugend. In einer ausgeglichenen, komplexen Mittelspielstellung setzte er zu einem Königsangriff an, der dann durchschlug und zum Punkt verwertet wurde. Stephan K. (Brett 4) verlor aber leider. Im Mittelspiel hatte seine Stellung für mich noch ganz gut und vielversprechend ausgesehen. Irgendwie und irgendwann hatte sich aber die Initiative verflüchtigt und ein Bauer war verloren gegangen. Im Springerendspiel versuchte er sich noch lange gegen eine Niederlage zu stemmen – vergeblich.

Zu meiner Beruhigung „glich“ Börge (Brett 6) diese Niederlage „aus“. Aus der Eröffnung heraus war er in eine schlechtere Stellung geraten und beim späten Mittelspiel hatte ich seine Stellung schon abgeschrieben. Zwar hatte er kein Material weniger, seine Bauernstruktur war aber hoffnungslos zerfleddert, die gegnerische Figurenaktivität war wesentlich höher und es war auch nicht zu sehen, wie Börge Gegenspiel generieren sollte. Irgendwie muss sein Gegner mit diesem Vorteil aber zu nachlässig umgegangen sein, denn Börge murkste sich in ein materiell immer noch ausgeglichenes Springerendspiel. Hier sollte Weiß meinem Empfinden nach immer noch besser gestanden haben, aber ein Gewinnweg war nicht mehr ganz so leicht zu sehen. Im weiteren Verlauf verflüchtigte sich dann jeder Vorteil und Börge erzielte einen schon verloren geglaubten halben Punkt.

3,5 zu 3,5 und es hing alles an meiner Partie (Brett 1). Mein Gegner hatte früh sehr viel abgetauscht, sodass sehr schnell eine „relativ“ ausgeglichene Stellung entstand. „Relativ“ in dem Sinne, dass mein Gegner die etwas bessere Bauernstellung und die etwas bessere Leichtfigur hatte und ich kein wirklich bedrohliches Gegenspiel generieren konnte. Bei korrektem Spiel meinerseits sollte sein Vorteil aber nur symbolisch sein. Die Konstellation blieb bis ins Endspiel erhalten, in welchem mein Gegner mich nun tatsächlich wortwörtlich Stunden (eine oder zwei) und über 40 Züge in einem Endspiel Läufer gegen Springer knetete. Ganz zum Schluss, nach über 5 Stunden Spielzeit, beging ich dann doch noch den einen entscheidenden Fehler, da ich den Zugang in ein relativ schnell verlorenes Bauernendspiel zuließ. Mein Gegner schätzte das aber genauso falsch ein wie ich (wahrscheinlich auf Grund der Spiellänge), sodass er das Bauernendspiel vermied. Nachdem diese Chance verpasst war, konnte ich mit etwas Glück doch noch das Remis sichern.

Mit dem nötigen Glück holten wir damit ein wichtiges 4:4. Im Kampf um den Klassenerhalt kann dieser Punkt noch Gold wert sein, da die Abstiegsränge nun schon 5 Punkte entfernt sind (sofern es bei nur 2 Absteigern bleibt, bei drei Absteigern brauchen wir noch unbedingt weitere Punkte). Hoffen wir, dass wir diese in den nächsten Spielen erringen können. Die Tabelle und die weiteren Ergebnisse gibt es wie immer beim Schachverband.

Sören Koop

Bezirksklasse West, Runde 5

Letzten Freitag hatte unsere Zweite ein Heimspiel gegen die Mannschaft Elmshorner SC IV. Da unsere Zweite nur zu fünft antreten konnte, war die Stimmung vorher nicht unbedingt optimistisch. Doch Elmshorn konnte auch nur zu fünft antreten, sodass es mit Beginn schon 1:1 stand, da Werner (Brett 2) kampflos gewann.

In den verbliebenen vier Partien war unsere Zweite insgesamt sogar leicht favorisiert und diese Rolle konnte sie auch in Punkte umsetzen: Matthias, Joachim und Nicole (Brett 1, 3, 6) gewannen, nur Birte musste – neben der kampflosen Niederlage von Lucas (Brett 5) – sich an Brett 4 geschlagen geben. Am Ende steht also ein erfreulicher 4:2-Sieg. Die Tabelle und die weiteren Ergebnisse gibt es beim Ergebnisdienst.

Bezirksklasse West und Verbandsliga A, Runde 4: Hademarschen

Am Freitag hatte unsere Zweite ein Auswärtsspiel gegen Hademarschen II, musste dieses aber absagen, da sich bedauerlicherweise nicht genügend Spieler fanden (die übrigen Ergebnisse findet man beim Schachverband).  Einen kleinen Anteil hatte dabei auch die Erste, die im Laufe der bisherigen Saison ebenfalls häufig Aufstellungsprobleme hatte, sodass sich viel früher als geplant Clemens in der Ersten festgespielt hat und damit nicht mehr in der Zweiten eingesetzt werden darf. Ironischerweise standen der Ersten dann am Sonntag zum Spiel gegen Hademarschen I theoretisch sogar 9 Spieler zur Verfügung; Clemens verzichtete dann wegen Klausuren im Januar aber auf einen Einsatz.

Mit starker Aufstellung war unsere Erste nun Favorit gegen Hademarschen und wollte weitere Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Das Spiel begann dann auch sehr verheißungsvoll: Wolfgang (Brett 5) erreichte mit Weiß recht schnell eine klar bessere Stellung, das Spiel lief nur in Richtung des gegnerischen Königs – 1:0 und an fast allen anderen Brettern hatten wir zu dem Zeitpunkt zumindest gute oder gar bessere Stellungen.

Vor weiteren Entscheidungen folgten zwei Schwarzremise für uns durch Stefan (Brett 2) und Yorrick (Brett 8). Bei Stefan war dies vielleicht ein kleiner Dämpfer, da er eigentlich positionell besser stand, aber eben nichts Zwingendes fand. Yorrick hatte dagegen nach meinem Empfinden längere Zeit leicht schlechter wegen eines schwachen Bauern auf d4 gestanden, die Schlussstellung habe ich nicht gesehen. Zwischenstand 2:1 und an den übrigen Brettern sah es weiterhin gut aus.

Nun bestrafte Börge (Brett 6) mit Schwarz das im frühen Mittelspiel vielleicht etwas zu zögerliche und passive Spiel seiner Gegnerin und vollendete seine gewonnene Stellung sicher zu einem vollen Punkt. Und auch Andreas (Brett 7) verwertete nach fulminantem Angriff seine Mehrfigur (gegen zwei Bauern) im Endspiel zum Sieg. Während des Spiels hatte ich gedacht, es sei ein glatter Sieg gewesen; in der Analyse aber zeigte sich, dass der Gegner an einer Stelle doch relativ leicht den Angriff abschlagen und Vorteil hätte erlangen können. Glück gehabt, dass diese Chance nicht genutzt wurde.

4:1 und nun tat sich längere Zeit nichts, bis Michael (Brett 3) in relativ ausgeglichener Stellung remis spielte und den Sieg absicherte. Seine Partie hat meines Wissens nach die Remisbreite nie überschritten, wobei er meinem Gefühl nach immer etwas angenehmer (besser?) stand. Da das Spiel entschieden und die 40-Züge-Marke erreicht und die Stellung mit ungleichfarbigen Läufern ausgeglichen war, einigten mein Gegner und ich (Brett 1) uns dann ebenfalls auf Remis. Die Partie war aber nicht so friedlich verlaufen: Zunächst hatte ich mir eine klar bessere Stellung erarbeitet, dann den Vorteil mit dem falschen Plan verringert, ehe ich einen Bauern einstellte. Die Stellung war zwar noch spielbar, nun aber schon schlechter. An einer Stelle patzte ich und hätte eigentlich sofort aufgeben können. Ich wartete aber noch den Zug meines Gegners ab, welcher zum Glück diesen Fehler nicht bemerkte, sondern die Damen tauschte, sodass die Stellung sofort verflachte.

Nun spielte nur noch Stephan (Brett 4). Er hatte im frühen Mittelspiel eine deutlich bessere Stellung erlangt, sodass ich mich nur fragte, ob und wie er gewinnen würde. Irgendwo verließ er aber den Pfad der Tugend und der Gegner erlangte gefährliches Gegenspiel, was schließlich in Stephans Niederlage gipfelte (das genaue Ende habe ich verpasst). Sei es drum, das Spiel war trotzdem mit 5:3 gewonnen. Insgesamt ein verdienter Sieg, auch wenn wir doch auch Glück benötigten. Unsere freundlichen Gastgeber hätten jedenfalls allein schon für die Spielbedingungen einen Punkt verdient gehabt – es bleibt ihnen zu wünschen, dass sie diesen (und natürlich weitere) in den kommenden Spielen erzielen.

Die weiteren Ergebnisse gibt es beim Ergebnisdienst des Schachverbands. Insgesamt liegen an diesem Wochenende Freud (1. Mannschaft) und Leid (notgedrungene Absage der 2. Mannschaft) eng beieinander. Neben erfolgreichen Spielen muss für die weitere Saison vor allem darauf gehofft werden, dass sich wieder mehr Spieler regelmäßig zum Spielen finden (vielleicht ein guter Neujahrsvorsatz). Bis quasi zum Spieltag selbst zu zittern, ob man eine Mannschaft voll bekommt, macht gerade für Mannschaftsführer keinen Spaß.

Sören Koop

Verbandsliga A, Runde 3 – Punkt verloren

Schwarz hat soeben mit Sxd5 einen Bauern geschlagen. Wie soll Weiß reagieren?

Heimspiel mit guter Aufstellung und der Gegner nur zu siebt, da sollte was gehen, war meine Überlegung, als unser Spiel gegen die Dritte von Schleswig losging – und zunächst sah es auch danach aus.

Stefan (Brett 2) erzielte ein sehr frühes Remis – noch bevor Michael (Brett 3) seinen kampflosen Punkt nach einer Stunde erhielt. Angesichts des Ergebnisses war das Remis vielleicht etwas zu früh, aber Stefan fühlte sich angesichts gegnerischer Angriffsbemühungen nicht ganz wohl, wobei er für mein Empfinden besser stand, da sein Springer besser als der gegnerische Läufer war. Sei es drum: 1,5:0,5 nach einer Stunde.

Diese Führung wurde nach einiger Zeit von Börge (Brett 5) souverän ausgebaut. Sein Gegner hatte quasi alle Bauern auf Weiß gestellt und damit nur seinen eigenen weißfeldrigen Läufer lahmgelegt, Börges schwarzfeldriger Läufer hatte freies Schussfeld und so wurde die Partie sehr einseitig und eindeutig. Diese 2,5:0,5-Führung hielt nicht lange, da Wolfgang (Brett 4) verlor. Er war gesundheitlich angeschlagen, was vielleicht erklärt, dass seine ursprünglich vielversprechend aussehende Stellung nach und nach immer besser für den Gegner wurde, bis Wolfgang durch den gegnerischen Druck eine Leichtfigur holte. Im Endspiel versuchte Wolfgang noch lange mit seinen Bauern das Spiel zu drehen, was ihm aber letztlich leider nicht mehr gelang.

Ich (Brett 1) dachte dann, dass ich die Führung wieder ausbauen könnte. Doch gerade als ich vermeintlich einen Bauern gewonnen hatte (siehe Aufgabe), fand man mein Gegner einen starken und den einzigen Verteidigungszug. Auf Grund eines sich abzeichnenden Endspiels mit ungleichen Läufern einigten wir uns dann vorzeitig auf Remis. Ich ärgerte mich, da ich meine Stellung vorher als deutlich besser empfunden hatte – eine Einschätzung, die der Computer so drastisch nicht teilt (maximal 0,9 Vorteil für mich), er attestiert mir und meinem Gegner hingegen ein fehlerfreies Spiel (!).

3:2 und es wurde spannend. In einem wahren Herzschlagfinale mit Zeitnot und unter Beschuss stehenden Königen hatte Andreas T. (Brett 6) das bessere Ende für sich mit einem schönen Matt. Hier war es um jedes Tempo gegangen, da Andreas eigene Königsstellung offener als ein Scheunentor vor.

Das war wichtig: 4:2 und ein halber Punkt sollte wohl hoffentlich noch aus den verbliebenen Partien herausspringen. Yorrick (Brett 7) stand zu dieser Zeit wohl noch ausgeglichen (soweit ich es mitbekommen habe), ihm stand aber noch eine extreme Zeitnotphase bevor: 1 Minute (plus jeweils 30 Sekunden Zeitaufschlag je Zug) für 20 Züge (!) sind nicht eben viel – bei seinem Gegner sah es mit 3 Minuten aber auch nicht besser aus. In der Hektik fiel dann eine Figur um, die der Gegner beim Aufbau auf das falsche Feld stellte, was er erste 1-2 Züge später bemerkte. Der Fehler konnte dann rekonstruiert und einfach gelöst werden. Die kurzzeitige Verwirrung hatte Yorrick dann aber komplett den Faden verlieren lassen, sodass er letztlich auf Zeit verlor.

4:3 und es spielte nur noch Clemens. Ursprünglich war er in einem Turmendspiel, in welchem er drei Freibauern und sein Gegner deren zwei hatte, beide Bauerngruppen wurden überdies von ihrem König eingeschätzt. Das sah kompliziert aus, ursprünglich hatte Clemens aber wohl die besseren Karten, sodass ich mir nicht sicher war, ob es für Clemens gewonnen oder remis war. Diese Chance verpuffte dann mit ein paar wirkungslosen Turmzügen, sodass sein Gegner auf einmal das Rennen machte, schade.

Rückblickend ergibt sich nun leider, dass wir einen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt verloren haben. In der nächsten Runde am 12. Januar gibt es die Chance, es gegen Hademarschen besser zu machen. Die Tabelle und weitere Ergebnisse gibt es wie immer beim Ergebnisdienst.

Lösung der Aufgabe: 1. Lf1! (1. Sxd5? verliert nach Dc6!) und die Drohung 2. Lc4 gibt Weiß genügend Spiel. Die Partie wurde wie folgt fortgesetzt 1. …Dc6 2. Lc4 Sxc3 und mein Gegner akzeptierte mein Remisgebot.

Bezirksklasse West, Runde 3 – auf Augenhöhe

In der dritten Runde der Bezirksklasse spielte unsere Zweite am Freitag gegen die fünfte Mannschaft von Elmshorn. Der DWZ-Durchschnitt beider Mannschaften war nahezu identisch (nur drei Punkte Unterschied – daher auch der Titel). Das Ergebnis war dann leider nicht ganz so ausgeglichen. Zwar gewannen Werner und Clemens (Brett 1 und 4), Joachim, Patrick, Birte und Nicole (Brett 2, 3, 5 und 6) haben aber leider verloren, sodass am Ende eine 2:4-Niederlage steht. Erneute Chancen auf Punkte gibt es dann im nächsten Jahr gegen den Tabellennachbarn SV Hademarschen II.

Bezirksklasse West und Verbandsliga A, Runde 2 – Ein Satz mit X…

Unsere zweite und erste Mannschaft hatten letztes Wochenende jeweils ihre zweite Runde gespielt und sind dabei ungefähr so krachend gescheitert wie die Ampel in dieser Woche: Die Zweite musste sich mit 5:1 Kollmar geschlagen geben (Niederlagen von Werner, Joachim, Patrick, Birte und Nicole; ein Ehrentreffer durch Clemens), die Erste verlor mit 7:1 gegen Eckernförde (Niederlagen von mir, Michael, Wolfgang, Matthias, Clemens und einmal kampflos; Remis durch Stephan und Yorrick).

Da gibt es leider nichts zu beschönigen und auch der ausgelöste Türalarm in Eckernförde taugt beim Stand von 5:1 auch nicht als Ausrede. Von den Partien in Eckernförde habe ich auch kaum etwas mitbekommen, da ich sehr mit meiner Partie beschäftigt war. Die lässt sich in etwa so beschreiben: Etwas zu schnell gespielt und sich auf eine scharfe (theoretisch aber vorteilhafte – wenn man die Theorie denn kennt) Variante eingelassen, dann einen Fehler gemacht und das Vorfahrtsgebot der Entwicklung missachtet, sodass die Partie danach nur noch eine Einbahnstraße ohne Wendemöglichkeit war. Positiv kann man nur mitnehmen, dass es in der nächsten Runde für beide Mannschaften eigentlich nur besser werden kann. Hoffen wir mal, dass wir dann wieder mehr Stoppschilder für die gegnerischen Figuren aufgestellt bekommen und selber auf der Überholspur spielen. Genug der Verkehrsmetaphorik: Beim Schachverband finden sich die anderen Ergebnisse der Bezirksklasse West und der Verbandsliga A.

Sören Koop

In memoriam: † Horst Pollok

In dieser Woche hat uns die traurige Nachricht erreicht, dass unser geschätztes und langjähriges Mitglied Horst Pollok letztlich seiner Krankheit erlegen ist. Wir müssen damit Abschied nehmen von einem Menschen, der das Vereinsleben bereichert hat und auch immer eine helfende Hand hatte (in jüngeren Jahren auch als Vorstandsmitglied). Unsere Anteilnahme gilt nun seiner Familie.

Bezirksklasse West, Runde 1 – Kampflos

Letzten Freitag hatte unsere Zweite ihren Saisonauftakt in die Bezirksklasse. Da die Gegner aus Quickborn nicht antreten konnten, hat unsere Zweite kampflos gewonnen. Natürlich will man sich über zwei geschenkte Punkte eigentlich nicht beklagen, schade ist es aber doch. Denn absteigen kann man aus der Bezirksklasse nicht und aufsteigen ist nicht wirklich das Saisonziel – das besteht nämlich darin, vor allem zu spielen. Dies soll aber kein Vorwurf an Quickborn sein, haben wir selbst doch in den letzten Jahren auch immer wieder Erfahrungen mit kurzfristigen Ausfällen und Unwägbarkeiten machen müssen. Die weiteren Ergebnisse der Runde gibt es jedenfalls beim Ergebnisdienst.

Verbandsliga A, Runde 1 – DWZ schießt keine Tore

Schwarz am Zug (eine Schlüsselstellung aus der entscheidenden Partie an Brett 2): Wie entschärft man den weißen Angriff am besten?

Gestern bestritt unsere Erste das erste Saisonspiel in Glückstadt. Nach vielen Absagen war ich froh, dass wir immerhin noch zu siebt antreten konnten. Für einen Mannschaftspunkt bräuchten wir beim Vergleich der Aufstellungen aber mehr als nur Glück, so meine Überlegung. Denn an sieben von acht Brettern waren wir – teilweise deutlich – niedriger in der DWZ eingestuft.

Das Spiel lief dann auch zunächst ganz so, wie man es wohl erwarten durfte. Nach ca. 2 Stunden stand es 2,5 : 0,5 für Glückstadt. Neben der kampflosen Partie (Brett 8) hatte auch Börge (Brett 4) leider eine Niederlage hinnehmen müssen. Sein Gegner hatte für einen nachhaltigen, starken Angriff einen Bauern geopfert. Bei korrektem Spiel wäre der letztendlich wohl nicht durchgeschlagen. Börge beging aber zunächst einen ungenauen Zug und stand dann schon sehr unangenehm. Nach einem weiteren Fehler war dann eine Figur weg und die Partie verloren. Das Remis hatte zwischenzeitlich Matthias (Brett 6) erzielt. Ein kleiner Achtungserfolg, da er dies relativ problemlos (in der Partie ereignete sich nicht viel Berichtenswertes) mit Schwarz gegen einen stärker eingestuften Gegner erreichte.

Dann begann das Punktspiel jedoch trotz dieses Rückstandes in unsere Richtung zu kippen, da wir an allen (!) verbliebenen Brettern gut bis besser standen. Den Beginn der Aufholjagd konnte ich (Brett 1) mit einem Sieg markieren. In einer geschlossenen Stellung war es mir gelungen, taktisch einen wichtigen Bauern zu gewinnen. Mein Gegner suchte und fand danach jedoch sehr aktives Gegenspiel. In den folgenden Verstrickungen spielte ich nicht immer optimal und gab meinem Gegner das eine oder andere Mal die Gelegenheit auszugleichen. Mein Gegner nutzte dies aber nicht und gab im Endspiel schließlich auf, da es keinen funktionierenden Aktivplan mehr für ihn gab (obwohl noch die Damen und jeweils ein Turm auf dem Brett waren). Nur noch 2,5 : 1,5 .

Bald darauf erzielte dann Andreas (Brett 5) den Ausgleich. Seine Partie verlief im Prinzip spiegelverkehrt zu Börges Partie. Andreas hatte einen Bauern für nachhaltigen Angriff geopfert, der bei korrektem Spiel wohl aber nicht durchgeschlagen wäre. Sein Gegner beging aber einen einzigen Fehler und verlor entscheidend Material sowie die Partie. Auch die für Andreas schon fast obligatorische Zeitnot konnte diesen Sieg nicht mehr gefährden.

Das Spiel ging bei noch drei verbliebenen Partien nun in die entscheidende Phase, in die wir bei drei guten Stellungen recht optimistisch gehen konnten. Eine Entscheidung wurde jedoch vertagt, da Stephan (Brett 3) laut Aussage seines Gegners einen Qualitätsgewinn verpasste und „nur“ remis spielte. Zuvor hatte Stephan sich ruhig und natürlich aufgebaut und sich von den taktischen Avancen seines Gegners nicht verwirren lassen.

Noch zwei Partien und die Spannung stieg. Michael (Brett 2) hatte drei Leichtfiguren gegen einen Turm. Sein Gegner hatte mit Opfer angegriffen, was Michael mit einem Rückopfer entschärfen wollte (siehe Aufgabe). Statt nun aber sich mit einer ausgeglichenen Stellung zu begnügen, opferte sein Gegner weiter, womit er den Bogen aber überspannte. Das Endspiel sollte nun jedenfalls für Michael gewonnen sein, auch wenn es auf Grund der gegnerischen Freibauern auf der a- und h-Linie noch trickreich war. Clemens wiederum (Brett 7) hatte gegen seinen deutlich erfahreneren und deutlich stärker eingestuften Gegner in der Eröffnung einen Gambitbauern genommen und diesen dann einfach behalten, ohne etwas anbrennen zu lassen. Das war eine sehr starke Partie von ihm. Die Frage war aber nun, ob er die Endspieltechnik und die Nerven für die Verwertung dieser Stellung gegen einen deutlich erfahreneren und stärker eingestuften Gegner schon hat.

In dieser Spannung verging nun wieder einige Zeit, bis Clemens aus einer Position der Stärke heraus einfach mal ein Remis anbot. Auf Grund seiner schlechteren bis verlorenen Stellung nahm sein Gegner an, was für mich die Vorentscheidung bedeutete. Denn Michael (Brett 2) hat die Nerven und die Technik für gewonnene Endspiele und spielte seine Partie konzentriert bis zur Aufgabe des Gegners hinunter, wobei er auch an einer Stelle eine Ausgleichschance zuließ, die der Gegner jedoch verpasste.

Damit hatten wir tatsächlich mit 4,5 : 3,5 gewonnen, was ich vor dem Spiel nicht für möglich gehalten hätte. Noch überraschender als Ergebnis ist für mich noch, dass es auch ein verdienter Sieg war. Dieses Spiel verschafft uns nun etwas Luft für das Saisonziel Klassenerhalt (die Liga ist sehr stark und ausgeglichen besetzt), denn schon in der nächsten Runde steht ein weiteres schweres Auswärtsspiel in Eckernförde an. Die weiteren Ergebnisse und die Tabelle gibt es beim Ergebnisdienst des Schachverbands.

Lösung der Aufgabe: Michael spielte hier 1. …Lxe6, um mit einem Rückopfer den Angriff abzufedern. Sein Gegner opferte jedoch mit 2. f5 Lxf5 3. g4 Sxg4 weiteres Material, womit er den Bogen überspannte. Michael hätte aber auch schon kaltblütig mit 1. … Lg7 Vorteil erlangen können: 2. exf7+ Kxf7 3. Sg5+ Kg8 und der Angriff schlägt nicht durch. Der Turm auf h8 kann langfristig auch durch das Manöver h6, Kh7, Tf8 aktiviert werden.

Sören Koop

Trainingsplan / Vereinsabend

Beim Vereinsabend wechseln reguläres Training / Spielabend, online-Training, Punktspiele der zweiten Mannschaft und Ferien ab. Der Vereinsabend mit Training findet dabei im Mehrgenerationenhaus, Schulstr. 4, in 25548 Kellingusen an monatlich festgelegten Freitagen ab 19:30 Uhr statt. Genaue Informationen und eine Terminübersicht sind diesem Plan zu entnehmen.

Das Bild oben stammt vom letzten Training. Bearbeitet wurde u.a. die folgende Aufgabe: Weiß setzt Matt in genau zwei Zügen (Betman 1923; das zweizügige Matt zu finden, ist schwieriger, als es klingt – einen längeren Gewinnweg zu finden, ist hingegen nicht schwer).