Verbandsliga A, Runde 9 – Exorzismus fehlgeschlagen…

Vor dem letzten Spieltag standen wir noch auf einem Nicht-Abstiegsplatz, den wir in einem Fernduell gegen Agon Neumünster II und Doppelbauer Kiel V aus der Verbandsliga B verteidigen mussten (es geht letztlich darum, wer der schlechtere Achtplatzierte in beiden Ligen ist). Wie der Titel schon sagt, ist es uns nicht gelungen, dieses Abstiegsgespenst zu vertreiben, sodass wir von diesem aller Wahrscheinlichkeit nach (dazu später mehr) nicht etwa in den Himmel, sondern in die andere Richtung nach unten gezogen werden. Das ist umso ärgerlicher, da wir es bis zum letzten Spieltag selbst in der Hand hatten, dem Gespenst den Garaus zu machen, dazu auch gleich mehr.

In besagter letzter Runde traten wir also gegen Burg an, ein Unentschieden hätte schon den Klassenerhalt bedeutet. Burg ist allerdings immer ein spielerisch unangenehmer Gegner und so bräuchten wir eine gute Aufstellung und / oder einen guten Tag. Schon längere Zeit vor dem Spiel trudelten jedoch die Absagen ein, als dann noch ein krankheitsbedingter kurzfristiger Ausfall hinzu kam, war ich mal wieder froh, überhaupt alle 8 Bretter besetzt zu haben. Der spontane Einsatz (danke!) von Nicole und Birte (Brett 8 und 7) wurde jedoch nicht belohnt, beide wurden im Mittelspiel von deutlich höher eingestuften Spielern bald überspielt und mussten aufgeben. Ein frühes 0:2 machte unsere Aufgabe natürlich nicht leichter.

Die weiteren Partien liefen nun einige Zeit und waren für mich bei flüchtiger Betrachtung (ich war zunehmend in meine Partie vertieft) zumeist unklar. Yorrick (Brett 5) einigte sich dann gegen einen ebenfalls deutlich höher eingestuften Gegner als Erster auf ein Remis, Entscheidung vertagt. Den Anschluss hätte dann möglicherweise Börge (Brett 4) erzielen können. Durch zu schnelles Spielen übersah er jedoch die Möglichkeit zwei Leichtfiguren + Turm gegen eine Dame zu gewinnen (zugegeben, von alleine gewinnt sich so eine Partie nicht, vorteilhaft wäre es aber allemal gewesen). Stattdessen verlor er bald relativ unnötig einen Bauern und opferte dann einen Figur, um die Initiative zu erlangen. Leider reichte das nicht, sodass sich unser Rückstand auf 0,5:3,5 erhöhte.

Michael (Brett 2) spielte eine komplexe Partie, die in ein Turmendspiel mündete, in welchem der Gegner die Initaitive hatte. Durch sehr präzises Spiel hielt Michael dieses dann aber doch letztlich relativ leicht remis. 1-4.

Den Knockout konnte ich (Brett 1) mit einem Sieg in einer gehaltvollen Partie noch einmal hinauszögern, ein entfernter Freibauer auf der a-Linie brachte hier die Entscheidung. Hoffnung wollte angesichts der verbliebenen Partien aber nicht mehr so wirklich aufkommen. Schon bald danach verlor dann auch Clemens (Brett 6), nachdem seine das ganze Brett umspannende Blockade wohl durchbrochen wurde. Von Stephans Partie (Brett 3) habe ich nicht viel mitbekommen, aber auch diese Schwarzpartie ging letztlich verloren, sodass am Ende ein deutliches und verdientes 2:6 steht.

In der Tabelle der Verbandsliga A sind wir damit zwar auf dem achten Platz geblieben, da in der Parallelliga Doppelbauer V aber gewonnen hat, sind wir auf Grund der deutlich schlechteren Brettpunktewertung der schlechtere Achtplatzierte und steigen ab. Es sei denn, in den übergeordneten Ligen (Bundesliga, 2. Bundesliga und / oder Oberliga) passieren Dinge, die den Dominoeffekt haben, dass es doch nur zwei Absteiger aus der Landesliga gibt, sodass in den Verbandsligen doch beide Achtplatzierten die Klasse halten. Daran glauben mag ich nicht so wirklich und das Ligaorakel gibt dem auch nur eine Chance von 1% (!).

Was bleibt nach der Saison (Tabelle und weitere Ergegnisse beim Ergebnisdienst)? Leck steigt in die Landesliga auf (herzlichen Glückwunsch!). Kappeln, Hademarschen und wir steigen ab. Erfolgreichster Mannschaftsspieler wurde bei uns Andreas T. mit 5 Punkten aus 6 Partien. Bis zuletzt hätten wir den Abstieg aus eigener Kraft verhindern können, wobei besonders die knappe Niederlage gegen Kappeln wehtut. Alles in allem muss man aber sagen, dass lamentieren nichts nützt und wir den Abstieg auch verdient haben (wenn man sich die Anzahl der freigelassenen Bretter und die allgemeinen Aufstellungsprobleme ansieht). In der Bezirksliga wird es darauf ankommen, dass wir uns als Mannschaft erstmal neu sortieren und finden. Weitere, konkretere Saisonziele zu formulieren, macht jetzt noch keinen Sinn; hier müssen wir abwarten, mit welcher Mannschaft wir in der Bezirksliga spielen werden und ob wir die Aufstellungssorgen in den Griff bekommen. Ob der andere Spieltermin (Freitagabend statt Sonntagvormittag) hierbei eine Hilfe ist, weiß ich nicht. Für das Niveau der Partien ist der Termin dagegen wohl eher hinderlich: In einer an mir persönlich von mir selbst durchgeführten Langzeitstudie konnte ich feststellen, dass das Niveau meiner Partien mit fortgeschrittener Stunde proportional zum Anwachsen der Reiskornzahl auf dem Schachbrett negativ steigt.

Sören Koop

Verbandsliga A, Runde 8 – Ein Gespenst geht um…

Eigentlich hatte ich die vorletzte Runde gegen den Tabellenletzten aus Kappeln als gute Möglichkeit angesehen, den Klassenerhalt abzusichern. Doch dann mehrten und mehrten sich die Absagen (ob es an der weiten Anfahrt nach Kappeln lag??), sodass ich am Ende froh war, überhaupt alle 8 Bretter besetzen zu können. Am Samstagabend gegen 19:20 Uhr kam dann noch leider eine krankheitsbedingte Absage, die ich nicht mehr auffangen konnte. Wir lagen also schon von Anfang 1:0 zurück und ließen das Schwarzbrett 6 frei.

Nicole (Brett 8) musste dann leider ein hohes Lehrgeld zahlen und verlor noch vor dem Ablauf der ersten Stunde – trotzdem ein Danke für den Einsatz bei diesem weiten Auswärtsspiel! Nun passierte lange nichts, ehe auch Yorrick (Brett 5) sich geschlagen geben musste. Da ich zunehmend in meine Partie vertieft war, habe ich den genauen Partieablauf nicht vor Augen. Ein 3:0-Rückstand – bahnte sich hier ein Debakel an? Noch bestand auf Grund der vorderen Bretter allerdings Hoffnung: Stefan (Brett 2) lehnte ein Remisangebot ab, gewann irgendwie die Qualität und einen Bauern und verwertete diesen Vorteil sicher.

Die aufkeimende Hoffnung erlitt dann wieder einen Dämpfer, nachdem auch Matthias (Brett 7) sein schlechteres Endspiel nicht mehr halten und den Bauerndurchbruch des Gegners nicht mehr verhindern konnte. Zwischenstand 4:1 und es mussten die letzten drei Partien gewonnen werden. Den Anfang machte Michael (Brett 3), der meiner Wahrnehmung nach ein leichtes Eröffnungsplus behalten und dieses dann irgendwie in einen Sieg verdichtet hatte, nur noch 4:2. Doch gerade als bei mir wirklich Hoffnung aufkam, da Stephan (Brett 4) meinem Empfinden nach vorteilhaft stand und bei mir die ausgeglichene Endspielstellung nach wechselhaftem Mittelspiel so langsam zu meinen Gunsten zu kippen schien, kam die Ernüchterung: Stephan hatte leider nicht gewinnen können (das genaue Ende habe ich verpasst), sodass Kappeln die nötigen 4,5 Brettpunkte schon hatte. Dass ich (Brett 1) dann tatsächlich noch nach fast 5 Stunden zum 4,5:3,5-Endstand gewann, war dann nur noch Ergebniskosmetik (immerhin habe ich damit ein Stunde länger gespielt, als ich Auto gefahren bin).

Nun geht es um, das Abstiegsgespent (siehe Tabelle), was wir mit einem oder gar zwei Mannschaftspunkten in diesem Spiel hätten vermeiden können. Mit einem oder zwei Punkten im letzten Spiel gegen Burg könnten wir es ebenfalls aus eigener Kraft vertreiben. In der aktuellen Form sollten wir aber lieber auf einen Exorzismus aus Bad Schwartau und Mölln hoffen: Es wird nämlich aus den beiden Verbandsligen A und B fünf Absteiger geben, sodass die schlechtere der beiden achtplatzierten Mannschaften der beiden Staffeln absteigt. Noch haben wir da die bessere Position. Bei einer Niederlage gegen Burg müssten wir aber hoffen, dass in der Parallelliga Bad Schwartau nicht gegen Doppelbauer Kiel 5 verliert und dass Agon Neumünster II nicht gegen Mölln punktet. Das Ligaorakel gibt uns eine Chance von gut 50%.

Bezirksklasse West und Verbandsliga A, Runde 7 – Ernüchterung

Am letzten Freitag hatte unsere Zweite ihr letztes Saisonspiel. Leider ging dies spielerisch mit 0:6 verloren (Matthias, Werner, Joachim, Patrick, Birte und Nicole waren die Unglücklichen), sodass die Saison auf dem vorletzten Tabellenplatz beendet wurde; erfolgreichster Spieler der Saison war Clemens mit 2 aus 2. Die Meisterschaft sicherte sich der SK Kollmar: Herzlichen Glückwunsch.

Nicht viel besser, erwischte es die Erste, als das Spiel gegen Elmshorn auch vom Verlauf her sehr eindeutig mit 1,5 : 6,5 verloren ging. Zunächst hatte Yorrick das Spiel vergessen (Brett 6), sodass Elmshorn früh führte. Nun passierte lange Zeit nichts, ehe Andreas (Brett 5) ein Remis erzielte und Birte verlor, von beiden Partien (Brett 8) habe ich kaum etwas mitbekommen. Stefan (Brett 2) versuchte lange, einen vollen Punkt zu erzielen, des Gegners Stellung sah auch verdächtig aus, aber es war kein direkter Gewinn zu finden, sodass er sich im Endspiel ins Remis fügen musste. In einer taktisch-abwechslungsreichen Partie hatte dann auch Wolfgang (Brett 3) leider das schlechtere Ende für sich, vielleicht wäre hier auch mehr drin gewesen. Börge (Brett 4) sicherte dann zum Glück ein weiteres Remis, nachdem er zwischenzeitlich kritisch gestanden hatte. Nun steuerte ich (Brett 1) die nächste 0 bei, nachdem ich durch einen positionellen und einen taktischen Fehler noch lange versucht hatte, ein verlorenes Endspiel (Turm gegen Springer, Läufer und Bauer) zu halten. Und schließlich konnte auch Matthias (Brett 7) gegen seinen jugendlichen Gegner das Endspiel mit einem Bauern weniger nach etwas über vier Stunden nicht mehr halten.

Ein schachlich gebrauchtes Wochenende, es kann eigentlich nur besser werden. In der Tabelle rutschen wir damit weiter Richtung Tabellenkeller.

Sören Koop

Bezirksklasse West und Verbansliga Runde 6 – Derby-Niederlagen

Letzten Freitag hatte unsere Zweite ein Auswärtsspiel gegen die SF Wilstermarsch / Itzehoe II. Spielentscheidend wurde hier leider der kurzfristige Ausfall von Matthias (Brett 1), der zu einer kampflosen Niederlage an diesem Brett führte. Denn während Joachim und Patrick (Brett 3 und 4) gewannen und Birte remis spielte (Brett 5), verloren Werner und Nicole (Brett 2 und 6) leider zum 3,5:2,5-Endstand. Die Tabelle und weiteren Ergebnisse gibt es beim Schachverband.

Im Prinzip das gleiche Problem hatte die Erste am Sonntag gegen den Itzehoer SV, als man viele Absagen (darunter einige krankheitsbedingt) nicht mehr kompensieren konnte und Brett 2 kampflos aufgeben musste. Ein weiteres Problem war, dass die Itzehoer an den Brettern 6-8 insgesamt nun auch noch deutlich favorisiert waren, sodass ich nach der 6:2-Niederlage bezeichnenderweise sogar grundsätzlich mit der gezeigten Leistung zufrieden bin: Birte und Nicole (Brett 7 und 8) spielten relativ gut, mussten aber der Erfahrung ihrer Gegner Tribut zollen und verloren letztlich verdient. Clemens (Brett 6) spielte ebenfalls sehr gut und verpasste im Endspiel sogar den Sieg; das Remis gegen einen deutlich stärker eingestuften Gegner ist trotzdem ein Erfolg. Andreas (Brett 5) spielte ebenfalls couragiert und hatte nach eigener Aussage an einer Stelle wohl einen Gewinn verpasst; und auch im Endspiel war es eher der Gegner, der trotz Mehrqualität auf Grund der gefährlichen Freibauern von Andreas um das Remis kämpfen musste, dies aber dann auch erreichte. Börge (Brett 4) erwischte dagegen einen schwachen Tag, geriet in eine schlechtere Stellung im Mittelspiel, verlor erst einen Bauern, dann noch einen und schließlich die Partie – insgesamt eine recht einseitige Angelegenheit. Bei Stephan (Brett 3) hielten sich meiner Wahrnehmung nach Angriff und Gegenangriff die Waage, sodass das Remis hier leistungsgerecht war. Zuletzt (bzw. zuerst, ich hatte meine Partie als erster beendet) nahm ich das Remisangebot meines Gegners in einer für mich leicht besseren Endspielposition an, da ich keinen konkreten Gewinnweg sah. Letztlich ist die 6:2-Niederlage damit absolut verdient. Und auch wenn wir vielleicht an dem einen oder anderen Brett mehr Punkte hätten holen können, waren wir nicht im Ansatz in der Nähe eines Mannschaftspunktes. Die Tabelle und weiteren Ergebnisse gibt es beim Schachverband.

Die Saison neigt sich allmählich ihrem Ende zu und persönlich wünsche ich mir für beide Mannschaften, dass die Aufstellungssorgen geringer werden.

Sören Koop

Verbandsliga A, Runde 5 – ein wichtiger Punkt

Gegen den Aufstiegsaspiranten aus Leck musste unsere Erste letzten Sonntag in Kellinghusen antreten (zum Glück kein Auswärtsspiel). Wir waren trotz der Absagen von Wolfgang und Clemens gut besetzt, da sich Andreas S. dankenswerterweise bereit erklärte, einzuspringen. Doch auch Leck war sehr stark in Bestbesetzung aufgestellt und damit favorisiert.

Im Spielverlauf entwickelten sich dann zunehmend spannende Partien und es wurde klar, dass der Ausgang des Spiels ziemlich offen war. Die ersten entschiedenen Partien gab es denn auch erst irgendwann nach 3-4 Stunden – dann aber gleich fast gleichzeitig drei: Stefan H. (Brett 2) einigte sich mit seinem Gegner auf Remis. Er hatte die leicht aktivere Figurenstellung, dafür aber den d-Isolani (eine klassische Konstellation); insgesamt ein angemessenes Remis. Andreas T. (Brett 6) setzte seinen Lauf fort und steht nun bei 4 aus 4 (!). Er griff mit Weiß wieder kompromisslos an und erlangte schon bald eine optisch deutlich bessere Stellung, die er dann verwertete. Wo genau der gegnerische Fehler lag, ob der Angriff „korrekt“ war und ob der Gegner nicht doch (wie in Hademarschen) eine Chance verpasste, vermag ich jetzt nicht zu sagen; von außen sah das jedenfalls sehr überzeugend aus. Andreas S. (Brett 8) verlor aber leider kurz darauf, sodass es 1,5 : 1,5 stand. Das genaue Ende habe ich verpasst, da ich zunehmend mit meiner Partie beschäftigt war (u.a. wegen einer sich abzeichnenden Zeitnot vor dem 40. Zug).

Nun passierte längere Zeit wieder nichts, ehe Michael (Brett 3) remis spielte. Das Spiel würde ich als taktisch-positionelles Belauern nach dem Eisberg-Prinzip (verborgene Spannungen) charakterisieren. Da sich keiner der beiden eine Blöße gab, war dieses Remis, soweit ich es mitbekommen habe, ebenfalls angemessen. 2:2.

Bei den folgenden drei Partien bin ich mir in der Reihenfolge nicht mehr sicher, ob ich sie hier richtig wiedergebe. Jedenfalls gewann Yorrick (Brett 7) gegen einen deutlich höher gewerteten Spieler mit Schwarz meinem äußeren Eindruck nach recht überzeugend. In einer ausgeglichenen, komplexen Mittelspielstellung setzte er zu einem Königsangriff an, der dann durchschlug und zum Punkt verwertet wurde. Stephan K. (Brett 4) verlor aber leider. Im Mittelspiel hatte seine Stellung für mich noch ganz gut und vielversprechend ausgesehen. Irgendwie und irgendwann hatte sich aber die Initiative verflüchtigt und ein Bauer war verloren gegangen. Im Springerendspiel versuchte er sich noch lange gegen eine Niederlage zu stemmen – vergeblich.

Zu meiner Beruhigung „glich“ Börge (Brett 6) diese Niederlage „aus“. Aus der Eröffnung heraus war er in eine schlechtere Stellung geraten und beim späten Mittelspiel hatte ich seine Stellung schon abgeschrieben. Zwar hatte er kein Material weniger, seine Bauernstruktur war aber hoffnungslos zerfleddert, die gegnerische Figurenaktivität war wesentlich höher und es war auch nicht zu sehen, wie Börge Gegenspiel generieren sollte. Irgendwie muss sein Gegner mit diesem Vorteil aber zu nachlässig umgegangen sein, denn Börge murkste sich in ein materiell immer noch ausgeglichenes Springerendspiel. Hier sollte Weiß meinem Empfinden nach immer noch besser gestanden haben, aber ein Gewinnweg war nicht mehr ganz so leicht zu sehen. Im weiteren Verlauf verflüchtigte sich dann jeder Vorteil und Börge erzielte einen schon verloren geglaubten halben Punkt.

3,5 zu 3,5 und es hing alles an meiner Partie (Brett 1). Mein Gegner hatte früh sehr viel abgetauscht, sodass sehr schnell eine „relativ“ ausgeglichene Stellung entstand. „Relativ“ in dem Sinne, dass mein Gegner die etwas bessere Bauernstellung und die etwas bessere Leichtfigur hatte und ich kein wirklich bedrohliches Gegenspiel generieren konnte. Bei korrektem Spiel meinerseits sollte sein Vorteil aber nur symbolisch sein. Die Konstellation blieb bis ins Endspiel erhalten, in welchem mein Gegner mich nun tatsächlich wortwörtlich Stunden (eine oder zwei) und über 40 Züge in einem Endspiel Läufer gegen Springer knetete. Ganz zum Schluss, nach über 5 Stunden Spielzeit, beging ich dann doch noch den einen entscheidenden Fehler, da ich den Zugang in ein relativ schnell verlorenes Bauernendspiel zuließ. Mein Gegner schätzte das aber genauso falsch ein wie ich (wahrscheinlich auf Grund der Spiellänge), sodass er das Bauernendspiel vermied. Nachdem diese Chance verpasst war, konnte ich mit etwas Glück doch noch das Remis sichern.

Mit dem nötigen Glück holten wir damit ein wichtiges 4:4. Im Kampf um den Klassenerhalt kann dieser Punkt noch Gold wert sein, da die Abstiegsränge nun schon 5 Punkte entfernt sind (sofern es bei nur 2 Absteigern bleibt, bei drei Absteigern brauchen wir noch unbedingt weitere Punkte). Hoffen wir, dass wir diese in den nächsten Spielen erringen können. Die Tabelle und die weiteren Ergebnisse gibt es wie immer beim Schachverband.

Sören Koop

Bezirksklasse West, Runde 5

Letzten Freitag hatte unsere Zweite ein Heimspiel gegen die Mannschaft Elmshorner SC IV. Da unsere Zweite nur zu fünft antreten konnte, war die Stimmung vorher nicht unbedingt optimistisch. Doch Elmshorn konnte auch nur zu fünft antreten, sodass es mit Beginn schon 1:1 stand, da Werner (Brett 2) kampflos gewann.

In den verbliebenen vier Partien war unsere Zweite insgesamt sogar leicht favorisiert und diese Rolle konnte sie auch in Punkte umsetzen: Matthias, Joachim und Nicole (Brett 1, 3, 6) gewannen, nur Birte musste – neben der kampflosen Niederlage von Lucas (Brett 5) – sich an Brett 4 geschlagen geben. Am Ende steht also ein erfreulicher 4:2-Sieg. Die Tabelle und die weiteren Ergebnisse gibt es beim Ergebnisdienst.

Bezirksklasse West und Verbandsliga A, Runde 4: Hademarschen

Am Freitag hatte unsere Zweite ein Auswärtsspiel gegen Hademarschen II, musste dieses aber absagen, da sich bedauerlicherweise nicht genügend Spieler fanden (die übrigen Ergebnisse findet man beim Schachverband).  Einen kleinen Anteil hatte dabei auch die Erste, die im Laufe der bisherigen Saison ebenfalls häufig Aufstellungsprobleme hatte, sodass sich viel früher als geplant Clemens in der Ersten festgespielt hat und damit nicht mehr in der Zweiten eingesetzt werden darf. Ironischerweise standen der Ersten dann am Sonntag zum Spiel gegen Hademarschen I theoretisch sogar 9 Spieler zur Verfügung; Clemens verzichtete dann wegen Klausuren im Januar aber auf einen Einsatz.

Mit starker Aufstellung war unsere Erste nun Favorit gegen Hademarschen und wollte weitere Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Das Spiel begann dann auch sehr verheißungsvoll: Wolfgang (Brett 5) erreichte mit Weiß recht schnell eine klar bessere Stellung, das Spiel lief nur in Richtung des gegnerischen Königs – 1:0 und an fast allen anderen Brettern hatten wir zu dem Zeitpunkt zumindest gute oder gar bessere Stellungen.

Vor weiteren Entscheidungen folgten zwei Schwarzremise für uns durch Stefan (Brett 2) und Yorrick (Brett 8). Bei Stefan war dies vielleicht ein kleiner Dämpfer, da er eigentlich positionell besser stand, aber eben nichts Zwingendes fand. Yorrick hatte dagegen nach meinem Empfinden längere Zeit leicht schlechter wegen eines schwachen Bauern auf d4 gestanden, die Schlussstellung habe ich nicht gesehen. Zwischenstand 2:1 und an den übrigen Brettern sah es weiterhin gut aus.

Nun bestrafte Börge (Brett 6) mit Schwarz das im frühen Mittelspiel vielleicht etwas zu zögerliche und passive Spiel seiner Gegnerin und vollendete seine gewonnene Stellung sicher zu einem vollen Punkt. Und auch Andreas (Brett 7) verwertete nach fulminantem Angriff seine Mehrfigur (gegen zwei Bauern) im Endspiel zum Sieg. Während des Spiels hatte ich gedacht, es sei ein glatter Sieg gewesen; in der Analyse aber zeigte sich, dass der Gegner an einer Stelle doch relativ leicht den Angriff abschlagen und Vorteil hätte erlangen können. Glück gehabt, dass diese Chance nicht genutzt wurde.

4:1 und nun tat sich längere Zeit nichts, bis Michael (Brett 3) in relativ ausgeglichener Stellung remis spielte und den Sieg absicherte. Seine Partie hat meines Wissens nach die Remisbreite nie überschritten, wobei er meinem Gefühl nach immer etwas angenehmer (besser?) stand. Da das Spiel entschieden und die 40-Züge-Marke erreicht und die Stellung mit ungleichfarbigen Läufern ausgeglichen war, einigten mein Gegner und ich (Brett 1) uns dann ebenfalls auf Remis. Die Partie war aber nicht so friedlich verlaufen: Zunächst hatte ich mir eine klar bessere Stellung erarbeitet, dann den Vorteil mit dem falschen Plan verringert, ehe ich einen Bauern einstellte. Die Stellung war zwar noch spielbar, nun aber schon schlechter. An einer Stelle patzte ich und hätte eigentlich sofort aufgeben können. Ich wartete aber noch den Zug meines Gegners ab, welcher zum Glück diesen Fehler nicht bemerkte, sondern die Damen tauschte, sodass die Stellung sofort verflachte.

Nun spielte nur noch Stephan (Brett 4). Er hatte im frühen Mittelspiel eine deutlich bessere Stellung erlangt, sodass ich mich nur fragte, ob und wie er gewinnen würde. Irgendwo verließ er aber den Pfad der Tugend und der Gegner erlangte gefährliches Gegenspiel, was schließlich in Stephans Niederlage gipfelte (das genaue Ende habe ich verpasst). Sei es drum, das Spiel war trotzdem mit 5:3 gewonnen. Insgesamt ein verdienter Sieg, auch wenn wir doch auch Glück benötigten. Unsere freundlichen Gastgeber hätten jedenfalls allein schon für die Spielbedingungen einen Punkt verdient gehabt – es bleibt ihnen zu wünschen, dass sie diesen (und natürlich weitere) in den kommenden Spielen erzielen.

Die weiteren Ergebnisse gibt es beim Ergebnisdienst des Schachverbands. Insgesamt liegen an diesem Wochenende Freud (1. Mannschaft) und Leid (notgedrungene Absage der 2. Mannschaft) eng beieinander. Neben erfolgreichen Spielen muss für die weitere Saison vor allem darauf gehofft werden, dass sich wieder mehr Spieler regelmäßig zum Spielen finden (vielleicht ein guter Neujahrsvorsatz). Bis quasi zum Spieltag selbst zu zittern, ob man eine Mannschaft voll bekommt, macht gerade für Mannschaftsführer keinen Spaß.

Sören Koop

Verbandsliga A, Runde 3 – Punkt verloren

Schwarz hat soeben mit Sxd5 einen Bauern geschlagen. Wie soll Weiß reagieren?

Heimspiel mit guter Aufstellung und der Gegner nur zu siebt, da sollte was gehen, war meine Überlegung, als unser Spiel gegen die Dritte von Schleswig losging – und zunächst sah es auch danach aus.

Stefan (Brett 2) erzielte ein sehr frühes Remis – noch bevor Michael (Brett 3) seinen kampflosen Punkt nach einer Stunde erhielt. Angesichts des Ergebnisses war das Remis vielleicht etwas zu früh, aber Stefan fühlte sich angesichts gegnerischer Angriffsbemühungen nicht ganz wohl, wobei er für mein Empfinden besser stand, da sein Springer besser als der gegnerische Läufer war. Sei es drum: 1,5:0,5 nach einer Stunde.

Diese Führung wurde nach einiger Zeit von Börge (Brett 5) souverän ausgebaut. Sein Gegner hatte quasi alle Bauern auf Weiß gestellt und damit nur seinen eigenen weißfeldrigen Läufer lahmgelegt, Börges schwarzfeldriger Läufer hatte freies Schussfeld und so wurde die Partie sehr einseitig und eindeutig. Diese 2,5:0,5-Führung hielt nicht lange, da Wolfgang (Brett 4) verlor. Er war gesundheitlich angeschlagen, was vielleicht erklärt, dass seine ursprünglich vielversprechend aussehende Stellung nach und nach immer besser für den Gegner wurde, bis Wolfgang durch den gegnerischen Druck eine Leichtfigur holte. Im Endspiel versuchte Wolfgang noch lange mit seinen Bauern das Spiel zu drehen, was ihm aber letztlich leider nicht mehr gelang.

Ich (Brett 1) dachte dann, dass ich die Führung wieder ausbauen könnte. Doch gerade als ich vermeintlich einen Bauern gewonnen hatte (siehe Aufgabe), fand man mein Gegner einen starken und den einzigen Verteidigungszug. Auf Grund eines sich abzeichnenden Endspiels mit ungleichen Läufern einigten wir uns dann vorzeitig auf Remis. Ich ärgerte mich, da ich meine Stellung vorher als deutlich besser empfunden hatte – eine Einschätzung, die der Computer so drastisch nicht teilt (maximal 0,9 Vorteil für mich), er attestiert mir und meinem Gegner hingegen ein fehlerfreies Spiel (!).

3:2 und es wurde spannend. In einem wahren Herzschlagfinale mit Zeitnot und unter Beschuss stehenden Königen hatte Andreas T. (Brett 6) das bessere Ende für sich mit einem schönen Matt. Hier war es um jedes Tempo gegangen, da Andreas eigene Königsstellung offener als ein Scheunentor vor.

Das war wichtig: 4:2 und ein halber Punkt sollte wohl hoffentlich noch aus den verbliebenen Partien herausspringen. Yorrick (Brett 7) stand zu dieser Zeit wohl noch ausgeglichen (soweit ich es mitbekommen habe), ihm stand aber noch eine extreme Zeitnotphase bevor: 1 Minute (plus jeweils 30 Sekunden Zeitaufschlag je Zug) für 20 Züge (!) sind nicht eben viel – bei seinem Gegner sah es mit 3 Minuten aber auch nicht besser aus. In der Hektik fiel dann eine Figur um, die der Gegner beim Aufbau auf das falsche Feld stellte, was er erste 1-2 Züge später bemerkte. Der Fehler konnte dann rekonstruiert und einfach gelöst werden. Die kurzzeitige Verwirrung hatte Yorrick dann aber komplett den Faden verlieren lassen, sodass er letztlich auf Zeit verlor.

4:3 und es spielte nur noch Clemens. Ursprünglich war er in einem Turmendspiel, in welchem er drei Freibauern und sein Gegner deren zwei hatte, beide Bauerngruppen wurden überdies von ihrem König eingeschätzt. Das sah kompliziert aus, ursprünglich hatte Clemens aber wohl die besseren Karten, sodass ich mir nicht sicher war, ob es für Clemens gewonnen oder remis war. Diese Chance verpuffte dann mit ein paar wirkungslosen Turmzügen, sodass sein Gegner auf einmal das Rennen machte, schade.

Rückblickend ergibt sich nun leider, dass wir einen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt verloren haben. In der nächsten Runde am 12. Januar gibt es die Chance, es gegen Hademarschen besser zu machen. Die Tabelle und weitere Ergebnisse gibt es wie immer beim Ergebnisdienst.

Lösung der Aufgabe: 1. Lf1! (1. Sxd5? verliert nach Dc6!) und die Drohung 2. Lc4 gibt Weiß genügend Spiel. Die Partie wurde wie folgt fortgesetzt 1. …Dc6 2. Lc4 Sxc3 und mein Gegner akzeptierte mein Remisgebot.

Bezirksklasse West, Runde 3 – auf Augenhöhe

In der dritten Runde der Bezirksklasse spielte unsere Zweite am Freitag gegen die fünfte Mannschaft von Elmshorn. Der DWZ-Durchschnitt beider Mannschaften war nahezu identisch (nur drei Punkte Unterschied – daher auch der Titel). Das Ergebnis war dann leider nicht ganz so ausgeglichen. Zwar gewannen Werner und Clemens (Brett 1 und 4), Joachim, Patrick, Birte und Nicole (Brett 2, 3, 5 und 6) haben aber leider verloren, sodass am Ende eine 2:4-Niederlage steht. Erneute Chancen auf Punkte gibt es dann im nächsten Jahr gegen den Tabellennachbarn SV Hademarschen II.

Bezirksklasse West und Verbandsliga A, Runde 2 – Ein Satz mit X…

Unsere zweite und erste Mannschaft hatten letztes Wochenende jeweils ihre zweite Runde gespielt und sind dabei ungefähr so krachend gescheitert wie die Ampel in dieser Woche: Die Zweite musste sich mit 5:1 Kollmar geschlagen geben (Niederlagen von Werner, Joachim, Patrick, Birte und Nicole; ein Ehrentreffer durch Clemens), die Erste verlor mit 7:1 gegen Eckernförde (Niederlagen von mir, Michael, Wolfgang, Matthias, Clemens und einmal kampflos; Remis durch Stephan und Yorrick).

Da gibt es leider nichts zu beschönigen und auch der ausgelöste Türalarm in Eckernförde taugt beim Stand von 5:1 auch nicht als Ausrede. Von den Partien in Eckernförde habe ich auch kaum etwas mitbekommen, da ich sehr mit meiner Partie beschäftigt war. Die lässt sich in etwa so beschreiben: Etwas zu schnell gespielt und sich auf eine scharfe (theoretisch aber vorteilhafte – wenn man die Theorie denn kennt) Variante eingelassen, dann einen Fehler gemacht und das Vorfahrtsgebot der Entwicklung missachtet, sodass die Partie danach nur noch eine Einbahnstraße ohne Wendemöglichkeit war. Positiv kann man nur mitnehmen, dass es in der nächsten Runde für beide Mannschaften eigentlich nur besser werden kann. Hoffen wir mal, dass wir dann wieder mehr Stoppschilder für die gegnerischen Figuren aufgestellt bekommen und selber auf der Überholspur spielen. Genug der Verkehrsmetaphorik: Beim Schachverband finden sich die anderen Ergebnisse der Bezirksklasse West und der Verbandsliga A.

Sören Koop