Verbandsliga A, Runde 6 – erstes Etappenziel erreicht

Gestern spielte unsere Erste gegen den Tabellenletzten Elmshorn II. Die Favoritenrolle lag also klar bei uns. Dieser wurden wir mit einem 5,5:2,5-Sieg gerecht, womit wir gleichzeitig schon vorzeitig den Klassenerhalt gesichert haben. Nun zu den einzelnen Ergebnissen:

Andreas (Brett 7) brachte uns mit einem weißen Angriffssieg in Führung. Als ich das erste Mal auf sein Brett sah, hatte er standardmäßig einen Bauern früh in der Eröffnung geopfert, die Stellung sah für mich im Gleichgewicht aus. Bei meiner nächsten Runde hatte Andreas nicht mehr einen Bauern weniger, sondern mehr; hinzu kamen eine deutlich bessere Stellung und die Initiative. Folgerichtig folgte das 1:0 recht bald.

Matthias (Brett 8) erhöhte dann auf 2:0. Auch hier sah die Stellung für mich längere Zeit ausgeglichen aus. Irgendwann fiel mir dann auf, dass Matthias eine Figur mehr hatte – damit war die Stellung nicht mehr ausgeglichen. Und der Sieg folgte ebenfalls recht bald.

Elmshorn gelang jedoch recht bald der Anschlusspunkt, da Yorrick (Brett 6) leider verlor. In der italienischen Partie wirkten einzelne seiner Züge nicht ganz zur Stellung passend. Ob dies dann schon den Ausschlag gegeben hat, um die Waage im Mittelspiel zu Gunsten des Gegners kippen zu lassen, vermag ich nicht zu sagen, da ich das Ende der Partie verpasst habe.

Ich (Brett 2) hätte dann eigentlich den alten 2-Punkte-Abstand wiederherstellen können, da ich einen soliden Mehrbauern ohne gegnerische Initiative im Endspiel hatte. Doch aus Unachtsamkeit oder Rechenfaulheit spielte ich einen schlechten Zug und schon hatte mein Gegner eine Remischance, die er auch prompt nutzte – 2,5:1,5.

Was der eine nicht schafft, muss eben der andere machen: Börge gewann zum 3,5:1:5. In ruhiger, für Börge nach meinem Empfinden etwas leichter zu spielenden Stellung opferte sein Gegner aus heiterem Himmel eine Figur gegen zwei Bauern, um Börges König freizulegen. Auf den allerersten Blick mag das gut ausgesehen haben, aber schon auf dem zweiten war zu sehen, dass der Angriff nicht durchschlagen würde. Da auch die Bauern nicht weit vorgerückt und dadurch ungefährlich waren, konnte Börge den Angriff relativ leicht abwehren und seine Mehrfigur zur Geltung bringen.

Als nächstes spielte Jens (Brett 1) remis. Sein jugendlicher Gegner spielte deutlich besser als seine DWZ-Zahl und ließ nie ernsthaft etwas zu. Und auch wenn Jens im Turmendspiel schließlich einen Bauern gewann, war diese Stellung auf Grund der gegnerischen Turmaktivität nicht zu gewinnen. Neuer Spielstand 4:2.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war somit klar, dass wir das Spiel gewinnen sollten. Kritisch sah es zwar bei Michael (Brett 3) aus, doch Stephan (Brett 4) hatte im Endspiel eine Qualität mehr und sollte gewinnen (auf jeden Fall aber nicht verlieren).

Doch Stephans Punkt wurde nicht mehr benötigt, da Michael (Brett 3) das Remis hielt. Aus der Eröffnung war er gut gekommen und der zentrumsprengende Hebel e4 lag in der Luft, zudem schielten Michaels Figuren gefährlich in Richtung des gegnerischen Königs. Irgendwie hat er es aber zu zögerlich gespielt, der Gegner erlangte jedenfalls irgendwann doch Gegenspiel am Damenflügel, sodass die Partie scharf wurde und es zum Ende Michael war, der um das Remis zittern musste. Er umschiffte aber die taktischen Fallstricke (vielleicht hat der Gegner aber auch einen Gewinn ausgelassen, das kann ich aus der Ferne jetzt nicht beurteilen) und sicherte mit seinem Remis vorzeitig den Manschaftssieg.

Ohne Druck konnte Stephan dann seine Mehrqualität zum 5,5:2,5-Endstand verwerten. Wie er die Qualität gewonnen hat, habe ich leider nicht mitbekommen. In der Eröffnung und weit ins Mittelspiel hinein, war mir die Stellung jedenfalls unklar – manchmal hätte ich lieber Schwarz gehabt, manchmal lieber weiß.

In der Tabelle liegen wir damit nun auf dem dritten Platz. Da der Klassenerhalt gesichert ist, kann man für das letzte Saisondrittel das Ziel ausrufen, zu sehen, was noch geht. Es gibt sogar noch ein zumindest vorstellbares und nicht gänzlich aus der Luft gegriffenes Aufstiegsszenario: Wir müssten alle unsere Spiele gewinnen (gegen Hademarschen, Schleswig und Eckernförde), Husum müsste mindestens zwei Punkte abgeben (z.B. durch eine Niederlage gegen Elmshorn I) und schon wären Husum, Eckernförde und wir punktgleich und es käme auf die Brettpunkte an. Zugegeben: Für sehr wahrscheinlich halte ich dies nicht – allein schon deshalb, weil wir aus meiner Sicht gegen Eckernförde nicht favorisiert sind; die 4,3% Aufstiegswahrscheinlichkeit des Ligaorakels erscheinen mir daher schon als passend. Vielleicht wissen wir in drei Wochen nach dem Spiel gegen Hademarschen schon mehr.