Verbandsliga A, Runde 5 – Kantersieg gegen Flensburg II

Nachdem wir mit „nur“ 4 Punkten aus 4 Runden in die Saison gestartet waren, wollten wir gestern gegen Flensburg II zumindest die potenzielle Abstiegszone auf Distanz halten. Dies ist sehr erfolgreich gelungen, wobei der 6,5:1,5-Kantersieg doch etwas zu hoch ausfiel.

Das 1:0 durch Jens (Brett 1) war allerdings mehr als verdient. Sein Gegner hatte die Diagonale g1-a7 entscheidend geschwächt, sodass Jens durch eine Kombination eine Qualität sowie anhaltenden Angriff auf die geschwächte Königsstellung erhielt. Das ging nicht lange gut, sodass wir früh führten. Auf 2:0 erhöhte dann Andreas (Brett 8) und hier kann man schon sagen, dass Fortuna zumindest etwas ihre Finger im Spiel hatte. Andreas hatte 2 Bauern für Angriff und Initiative geopfert. Der Gegner stand denn auch sehr gedrückt, doch war ein entscheidender Durchbruch für Andreas nicht ersichtlich, sodass ich schon befürchtete, dass diese Partie langfristig verloren gehen könnte. Sein Gegner beging aber einen schweren Fehler und Andreas nutzte dies sofort mit einem gewinnbringenden taktischen Schlag im Zentrum.

Nun blieb der Kampf lange Zeit offen, wobei die 2:0-Führung schon beruhigend war. Irgendwann einigten sich Yorrick (Brett 7) und Michael (Brett 4) auf Remis. Soweit ich die Partien verfolgt habe, war dies jeweils das angemessene Ergebnis, da die Remisbreite nie überschritten wurde. Ebenfalls remis spielte ich (Brett 2), wobei die Remisbreite teils stark in beide Richtungen überschritten wurde. Zunächst verlor ich den taktischen Überblick in deutlich vorteilhafter Stellung, sodass mir der Vorteil nicht nur entglitt – mein Gegner hatte sogar ein 7-zügiges Matt auf dem Brett (wie mir der Computer gerade anzeigt). Er verpasste diesen Moment aber und danach war die Stellung laut Computer ausgeglichen (ausgeglichen, aber das Gegenteil von spannungsarm). Das Remis im Bauernendspiel war dann letztendlich wohl leistungsgerecht (der Computer attestiert mir und meinem Gegner jedenfalls die ungefähr gleiche Anzahl an Fehlern und groben Patzern).

Zwischenstand 3,5:1,5 und der Kampf sah für mich wie folgt aus: Stephan (Brett 5) stand aus meiner Sicht schwierig, hier befürchtete ich schlimmstenfalls eine Niederlage. Stefan (Brett 3) kam in ein Springerendspiel, das mir für ihn leicht besser schien. Börge (Brett 6) hatte seinen zwischenzeitlichen Vorteil verspielt und stand in einem Endspiel, das remis enden sollte. Im schlimmsten Fall, so rechnete ich, sollten wir also immer noch 4,5:3,5 gewinnen. Doch der schlimmste Fall trat nicht ein.

Zunächst ereignete sich eine Tragikomödie an Börges Brett. Gerade als die Stellung forciert remis war, gab Börges Gegner aus heiterem Himmel auf – er muss da ein Gespenst gesehen haben. Jedenfalls war der Mannschaftskampf für uns damit schon gewonnen. Im weiteren Verlauf des frühen Nachmittags konnte Stefan im Springerendspiel zunächst einen Bauern und dann sogar die Partie gewinnen. Und schließlich hatte Stephan aus seiner schwierigen Stellung irgendwie ein gewonnenes Turmendspiel gezaubert, das er dann auch sicher gewann, sodass wir am Ende gar mit 6,5:1,5 gewonnen haben.

Wie bereits geschrieben, der Sieg ist angesichts der Partieverläufe zu hoch ausgefallen; aber beschweren werden wir uns darüber nicht. In der Tabelle liegen wir nun auf dem 4. Platz und führen ein breites Mittelfeld an (von Platz 8 trennen uns nur 2 Punkte). Mit einem Sieg in der nächsten Runde am 25.2. gegen Elmshorn II könnte man diese Tabellenposition noch etwas festigen.

Sören Koop