Nach zwei Siegen in Folge wollten wir heute den Trend gegen Eutin fortsetzen. Der Titel aber verrät schon, dass es dazu nicht kam – und das kam so:
Zunächst spielte Andreas T. (Brett 7) mit Schwarz remis. Er war sicher aus der Eröffnung gekommen und hätte nun langsam anfangen können, den gegnerischen Isolani auf d4 ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Das typisch aktive Weißspiel in diesen Stellungen hatte ihn allerdings einiges an Zeit gekostet, sodass er lieber remis spielte. Nach diesem ausgeglichenen Auftakt kam gleich ein erster Nackenschlag: Yorrick (Brett 6) verlor mit Weiß. Im Mittelspiel hatte er sehr forsch und ambitioniert versucht, den schwarzen König anzugreifen. Leider wurde seine Zentrumstellung dadurch für meinen Geschmack etwas zu instabil. In schon schwieriger Stellung und Zeitnot beging er dann leider einen Patzer, der eine Qualität und die Partie kostete. Zu allem Überflüss gelang Eutin dann ein Doppelschlag. Olaf hatte es an Brett 8 mit dem DWZ-stärksten Gegner zu tun (!). Er machte seine Sache aber gut und konnte auf Grund eines gegnerischen Fehlers einen soliden Mehrbauern gewinnen. Dann setzte er aber zu passiv fort, traf noch ein / zwei positionell-strategische Fehlentscheidung und schon kippte die Partie recht einseitig zu des Gegners Gunsten.
Es stand also 0,5 zu 2,5. Entgegen jeder Mannschaftskampftheorie bot ich nun Remis (Brett 2) , was mein Gegner auch prompt annahm. Ich hatte nämlich im Mittelspiel vielleicht eine ganz leicht bessere Stellung erhalten (vielleicht aber auch nicht, das muss die Computeranalyse noch zeigen), hatte viel Zeit investiert, nichts Konkretes gefunden und befand mich nach einigen weiteren Zügen letztendlich in einer ausgeglichenen Stellung, bei der ich aber bei zunehmender Zeitnot aufpassen musste, dass die Stellung nicht kippt. Wenn noch etwas ging in diesem Mannschaftskampf, dann eher an den verbliebenen Brettern, dachte ich. Ähnliches wird sich auch Jens (Brett 1) gedacht haben. Er erhielt einen Mehrbauern, für den sein Gegner dank seines kreativen Spiels allerdings einen heftigen Angriff auf Jens‘ König starten konnte. Unter einem Bauernrückopfer gelang es Jens zum Glück, diesen Angriff abzuwehren, sodass ein Remis letztlich die Folge war. Ebenfalls remis endete die Partie von Michael (Brett 4). Optisch schien er mir immer eine leicht bessere Stellung mit Druck zu haben, wobei ich aber auch nichts Konkretes ausmachen konnte. Das genaue Ende habe ich dann aber leider verpasst.
2:4 und es spielten noch Stephan (Brett 5) und Stefan (Brett 3). Da der Gegner von Stephan zunächst im dichten Figuren- und Bauerngetümmel des Mittelspiels offenbar nicht optimal gespielt hatte und dann in schon schlechterer (verlorener?) Stellung ein zweizügiges Matt zuließ, gelang uns der Anschlusstreffer. Nun hing alles an der extrem zweischneidigen Partie von Stefan (Brett 3). Sein Gegner warf früh alle Bauern nach vorne und wollte Stefans Königsstellung offensichtlich einfach überrollen. Dadurch erhielt er überdies noch viel Raum, andererseits musste nun aber auch eben viel Raum verteidigt werden und ich hoffte, dass Stefan mit einem gezielten Nadelstich die Stellung des Gegners zum Platzen bringen könnte. Leider gelang dies nicht und es platzte nur unsere Ausgleichshoffnung, im taktischen Handgemenge behielt Stefans Gegner nämlich das bessere Ende für sich, sodass wir am Ende mit 3:5 verloren haben.
Das war insgesamt eine vollkommen verdiente Niederlage und neben Stephans Sieg war das einzige Highlight des Spieltages eigentlich nur das gemeinsame Essen im Anschluss an das Spiel. Hoffen wir, dass wir in drei Wochen gegen Mölln wieder mehr Anlass zur Freude haben. Das wäre auch wichtig, um wieder etwas Druck raus zu nehmen, denn aktuell sind wir zwar auf dem gut klingenden 5. Tabellenplatz, das ist aber schon der „erste“ Platz der Abstiegszone. Nach diesem Spiel ist mehr als die Hälfte der Saison schon gespielt und es steht nun definitiv fest, dass der Klassenerhalt das Saisonziel ist.