Verbandsliga B, Runde 1 – Fehlstart

Der heutige Gegner Lübecker SV III war kein Unbekannter, da wir bereits in der letzten Saison (damals noch in der Landesliga) gegeneinander gespielt hatten. Nun sind wir beide abgestiegen und müssen uns in einer neuen Liga zurechtfinden. Dies im nominellen Spitzenspiel der Liga zu tun, war sicher keine einfache Aufgabe, dennoch hofften wir natürlich auf einen oder möglichst zwei Punkte.

Auf Grund von Terminkollisionen mussten wir an einen neuen Spielort ausweichen (Gebäude des ehemaligen Amtes Kellinghusen Land) und fanden optimale Spielbedingungen vor. Hier ein Foto vom Ausblick auf die Stör:

Dies ist auch leider das schönste Bild, was ich zu diesem Spiel geben kann, die Partien lieferten leider ganz überwiegend ein nicht so schönes Bild – wobei die Lübecker das sicher anders sehen werden…

Nach einer guten Stunde hatte Horst (Brett 8) nämlich gegen einen nominell deutlich stärkeren Gegner das Handtuch werfen müssen, die genauen Umstände habe ich verpasst. Zeit verging und schließlich spielte Yorrick (Brett 6) remis. Hier hatte ich zwei lachende und ein weinendes Auge (die Stellung sah für mich eigentlich ganz vielversprechend aus, allerdings war Yorricks Gegner nominell ebenfalls deutlich überlegen und bei Yorrick zeichneten sich Zeitprobleme ab). Wieder einige Zeit später blieben dann nur die weinenden Augen, da Christian (Brett 7) die undankbare Aufgabe hatte, sich mit Schwarz in passiver Stellung gegen einen nominell überlegenen Gegner verteidigen zu müssen. Das Gegenspiel am Damenflügel kam zu spät, sein Gegner brach schließlich am Königsflügel und im Zentrum durch.

Zwischenstand 0,5:2,5. Es sah nicht gut aus und eine Wende war auch nicht direkt ersichtlich, aber noch hatte ich eine Aufholjagd nicht gänzlich ausgeschlossen. Dafür hätte Michael (Brett 4) aber einen besseren Tag erwischen müssen. In komplexer (und wohl ausgeglichener) Stellung und bei ungleicher Materialverteilung (Turm+Bauern gegen zwei Leichtfiguren) übersah er eine Springergabel und verlor den Turm. 0,5:3,5 – jetzt war ein Wunder nötig.

Dies blieb bei Jens (Brett 1) aus. Soweit ich es mitbekommen habe, hat die Partie bis ins Turmendspiel hinein nie die Remisbreite überschritten, sodass dies das folgerichtige Ergebnis war. Auch bei Stefan (Brett 3) blieb ein Wunder aus. Beide Seiten hatten sich hier lauernd in einer zweischneidig angelegten Partie belagert, das große Risiko wollten bzw. konnten aber beide nicht eingehen, sodass ein großes, taktisches Finale ausblieb, Remis war auch hier die logische Folge.

Hatte ich vorhing geschrieben, dass es in den Partien für uns keine schönen Bilder gab? Dann war dies nicht ganz richtig, immerhin Stephan (Brett 5) konnte einen Ehrenpunkt für uns erzielen. Der Kipppunkt der Partie lag in folgender Stellung, Schwarz am Zug (Lösung unten): Im weiteren Verlauf der Partie gewann Stephan durch anhaltenden Druck die Dame für zwei Türme, sammelte noch Bauern ein und gewann schließlich mit seinem materiellen Übergewicht.

Es blieb noch meine Partie (Brett 2). Mein Gegner hatte sich offenbar gut vorbereitet, sodass ich aus der Eröffnung nichts außer eine spielbare Stellung heraus holte. In den Komplikationen des damenlosen Mittelspiels verpasste mein Gegner wohl den einen oder anderen besseren Zug, sodass wir schließlich in ein Endspiel gelangten, das ein Spiel auf nur zwei Ergebnisse war (Sieg meinerseits oder Remis). Zu meinem Leidwesen umschiffte mein Gegner alle Fallstricke, sodass für mich nie mehr als eben dieses Remis zu holen war.

Letztendlich haben wir also unser Auftaktspiel mit 3:5 verloren und waren leider nicht wirklich in der Nähe eines Punktgewinns. Hoffentlich wird dies im nächsten Spiel gegen den SV Bad Schwartau II am 27. November besser. Die weiteren Ergebnisse und die (noch nicht sehr aussagekräftige Tabelle) gibt es wie immer beim Ergebnisdienst. Lösung der Aufgabe: 1. … g5 und Schwarz erlangt die Initiative am Königsflügel. Weiß hätte hier 2. fxg5 probieren sollen, spielte aber 2. f3 gxf4 3. exf4 und hatte sich eine entscheidende Felderschwäche auf f4 eingebrockt.

Sören Koop