In der vorletzten noch zu spielenden Runde der Landesliga ging es für die Erste darum, noch ein paar letzte Tropfen Öl in das fast schon erloschene Klassenerhaltsfeuer gegen den direkten und vor der Runde schon um 3 Punkte enteilten Konkurrenten Norderstedt II zu gießen.
Das Spiel begann recht verheißungsvoll. Stephan (Brett 5) hatte sich schnell eine gut aussehende Stellung erspielt. Ich war dann aber doch überrascht, wie schnell er diese tatsächlich gewonnen hatte. Das genaue Ende habe ich leider verpasst.
Ein weiterer Rundgang sah für mich dann recht vielversprechend aus:
Stefan H. (Brett 3) hatte schon ein gewonnenes Turmendspiel und die anderen Bretter erschienen mir unklar. Ich (Brett 2) bot dann Remis, was mein Gegner auch annahm, da er meinte, dass es für ihn nach einem 4:4 aussehe. Zu unserem Remis muss man fairerweise sagen, dass wir ein total ausgeglichenes, remisträchtiges Endspiel erreicht hatten, nachdem es mir endlich gelungen war, den nervigen Anzugsvorteil meines Gegners zu neutralisieren.
Ein 4:4 sah ich noch nicht so klar (ich glaubte noch an einen möglichen Sieg), aber offenbar hat mein Gegner mehr gesehen als ich. Zwar gewann Stefan recht bald und souverän, doch der Mannschaftskampf kippte plötzlich relativ schnell. Matthias (Brett 8) hatte sich in die Defensive drängen lassen, verpasste Möglichkeiten für aktives Gegenspiel und wurde schließlich taktisch erlegt (Figurenverlust). Börge (Brett 6) verlor kurz darauf ebenfalls, nachdem er einen positionell starken Läuferrückzug (Lg5-e3) übersehen hatte. Sein löchriger Damenflügel war danach nicht mehr vernünftig zu verteidigen und kompensatorisches Gegenspiel war nicht in Sicht. Vielleicht angesteckt von seinen beiden Sitznachbarn oder von der Hitze zermürbt verlor dann leider auch Yorrick (Brett 7). Er hatte eine sehr taktische und komplexe Partie gespielt, bei der am Ende eine sehr ungleiche Materialverteilung stand (Dame gegen Springer, Turm und ein oder zwei Bauern bei weiterem Material auf dem Brett, wenn ich mich richtig erinnere). Diese Stellung wäre laut Computer wohl ausgeglichen (und mir extrem unklar gewesen), wenn Yorrick nicht einzügig seine Dame eingestellt hätte…
Beim Zwischenstand von 2,5:3,5 hing nun alles an Jens (Brett 1) und Michael (Brett 4). Doch leider musste auch Jens sich nach einer offenen Partie geschlagen geben, das genaue Ende habe ich auch hier leider nicht mitbekommen. Und auch Michael wandelte inwzischen am Abgrund der Niederlage. In der Eröffnung bzw. im frühen Mittelspiel hatte ich seine Stellung noch für angenehmer befunden, doch irgendwie muss etwas schief gelaufen sein, jedenfalls mühte er sich in einem Endspiel, die gegnerischen Freibauern aufzuhalten. Eigentlich hatte ich gedacht, dass die Stellung verloren gewesen sein müsste, doch irgendwie gelang es ihm, sich noch ins Remis zu retten, was aber letztlich leider auch nur Ergebniskosmetik war.
Nach dieser 3:5-Niederlage (weitere Ergebnisse des Spieltags beim Ergebnisdienst) sind auch die letzten Promillebereich-Klassenerhaltschancen verflogen. Im letzten Saisonspiel nächste Woche gegen den SV Bargteheide geht es also nur noch um die goldene Ananas und darum, die Saison vernünftig abzuschließen.
PS: Eine Aufgabe muss ich heute leider schuldig bleiben, da ich mir aus den anderen Partien wegen akuten Schlafmangels (von Samstag auf Sonntag 2 Stunden) keine Stellung für eine Aufgabe gemerkt habe. Meine Partie war sehr positionell und von beiden Seiten (erstaunlicherweise) praktisch fehlerfrei gespielt, bot aber keine taktischen Highlights, die hier präsentiert werden müssten.