Bezirksliga West, Runde 2 – An Erfahrung gewonnen

Schwarz hat 1. …De7 gezogen, um mit 2. …f6 seine Bauernstruktur zu festigen und seinen positionellen Vorteil auszubauen. Aber hat er mit 2. Txe5 nicht was übersehen und einen Bauern eingestellt?

Am letzten Freitag hatte unsere Zweite ein Heimspiel gegen den SV Quickborn. Schon bei der Auftaktniederlage in der ersten Runde gegen Büsum zeigte sich, dass die Bezirksliga ein sehr hartes Brot für unsere Zweite ist. Und in Runde 2 bestätigte sich dies.

Beim ersten Zusehen nach ca. einer Stunde fielen schon einige bedenkliche Stellungen auf, die im Laufe des Abends nach und nach verloren ging. In anumerischer Brettfolge (von hinten nach vorne): Clemens machte in seinem ersten Punktspiel ein gutes Spiel und hätte mit energischerem Spiel in der Eröffnung Vorteil erlangen können. Im Mittelspiel übersah er dann leider eine dreizügige Taktik und verlor eine Figur. Dieser Nachteil war nicht mehr aufzuholen und sein Gegner verwertete den Vorteil sicher. Ebenfalls eine gute Partie spielte Birte, die sich bis ins Damenendspiel wehrte, doch leider gaben ein Mehrbauer und die bessere Königsstellung den Ausschlag für den Gegner. Kai beging nach eigener Aussage einen Anfängerfehler und stellte eine Figur ein, die Partie war danach nicht mehr zu retten. Patrick kam gut aus der Eröffnung und hatte auch die eine oder andere Gelegenheit, eine aussichtsreiche Stellung zu erreichen, doch im späten Mittelspiel neigte sich die Waage dann immer mehr zu Gunsten seines Gegners; als Patrick dann noch versuchte, das Endspiel mit einem Minusbauer passiv zu verteidigen, war die Niederlage nicht mehr abzuwenden. Joachim verlor im frühen Mittelspiel eine Qualität und sah sich einem starken Angriff auf seinen König ausgesetzt, den dieser leider nicht überleben sollte. Werner und Horst verloren ebenfalls, wobei ich hier nicht genau mitbekommen habe, wie es dazu gekommen ist.

Beim Stand von 0:7 spielte nur noch Börge und es gelang ihm, zumindest einen Ehrenpunkt zu erzielen. Nach ausgeglichener Eröffnung begann er, langsam die Initiative an sich zu reißen und Druck aufzubauen. Sein Gegner fand nicht die richtigen Mittel dagegen und landete schließlich in einer passiven Stellung (siehe Aufgabe oben), die Börge letztlich sicher und druckvoll verwertete (auch wenn er eine gewonnene Qualität zwischenzeitlich wieder einstellte, was aber nicht weiter ins Gewicht fiel).

Nach dieser Runde steht die Zweite leider auf dem letzten Tabellenplatz (Tabelle und weitere Ergebnisse der Runde) und realistischerweise muss man sagen, dass es für den Klassenerhalt schon ein Wunder bräuchte. Das Saisonziel sollte deshalb auch eher im Sammeln von Erfahrungen liegen – wobei Erfahrungen aus Siegen natürlich wünschenswerter wären.

Lösung der Aufgabe: Der Bauernverlust durch 1. …De7 fällt nicht so sehr ins Gewicht, da 2. Txe5 mit Dd6 gekontert wird. 3. De1 (3. Tde1 Txe5 4. Sxe5 f6 nebst vorteilhaften Abzug oder Springergewinn; 3. Txe8+ Txe8 und die Drohungen durch den Springerabzug sowie Te2 sind verheerend) Txe5 4. Dxe5 Dxe5 5. Sxe5 f6 5. Sf3 Lf2 nebst c6 sowie Te8 zu gegebener Zeit und die Aktivität der schwarzen Figuren überwiegt den weißen Materialvorteil. Insgesamt wäre es für Weiß aber trotzdem die beste Fortsetzung gewesen.