Verbandsliga A, Runde 3 – Ein knappes Spiel

In der heutigen Runde gegen Husum war ich angesichts der aktuell umlaufenden Krankheitswelle und den Witterungsverhältnissen froh, dass wir um 10 Uhr acht Spieler am Brett hatten; ich vermute, den Husumern ging es ähnlich. Das Spiel versprach spannend zu werden, da beide Mannschaften gut in die Saison gekommen waren und da die Aufstellungen relativ gleichwertig waren (nach DWZ an 4 Brettern vorteilhaft für uns, an 1 Brett nahezu gleich, an 3 Brettern vorteilhaft bzw. deutlich vorteilhaft für Husum; wobei der Durchschnitt bei Husum insgesamt höher war).

So dauerte es denn auch lange bis zum ersten Ergebnis. Dies war leider eine Niederlage von Matthias (Brett 7). Sein Königsflügel war recht luftig aufgebaut und sein König dadurch unsicher, was sein Gegner für einen Qualitätsgewinn nutzen konnte. Matthias versuchte noch, mit dem Läuferpaar Gegenspiel zu kreieren, doch wurden diese Versuche im Keim erstickt – eine souverän herausgespielte Führung für Husum. Diese konnte ich (Brett 2) jedoch umgehend egalisieren. In einer sehr zweischneidig angelegten Partie übersah mein Gegner eine für mich äußerst günstige Abwicklung, nach der ich einen Mehrbauern + das Läuferpaar + die bessere Figurenkonstellation hatte, sodass die Partie nicht mehr lange dauerte.

Überall näherten sich die Partien nun der 40-Züge-Marke und der Ausgang war noch offen. Stefan (Brett 3) konnte aus seiner leicht angenehmeren Stellung leider nichts herausholen und spielte remis. Ebenso spielte Michael (Brett 4) remis, der meinem Empfinden nach mit aussichtsreicher Stellung aus der Eröffnung gekommen war (allerdings unter Bauernopfer), am Ende war dann allerdings sein Gegner enttäuscht, nicht mehr aus der Stellung herausgeholt zu haben. Zwischenstand 2:2.

Hier verlor nun leider Stephan (Brett 5). Auch hier hatte ich den Eindruck, dass er im Mittelspiel bei geschlossener Stellung und noch viel Material auf dem Brett zumindest nicht schlechter stand. Irgendwas muss aber schief gelaufen sein, sodass er verloren hat (das Wie habe ich verpasst). Kurz darauf gelang Husum dann noch der Doppelschlag, da auch Birte (Brett 8) verlor: Sie hatte lange sehr gut gegen ihren deutlich DWZ-überlegenen Gegner mitgehalten (als ich das letzte Mal oberflächlich auf das Brett geschaut hatte, schien mir noch alles in Ordnung). Auf dem Weg zum Endspiel ist sie dann aber wohl langsam in eine schlechtere Stellung geraten und das Bauernendspiel war leider nicht mehr zu halten.

Dieses 2:4 war nun schon fast die Vorentscheidung, da wir nun noch zwei Siege aus den verbliebenen zwei Partien brauchten. Dies gelang nicht. Jens (Brett 1) musste remis spielen, da er noch einen anderen Termin am Nachmittag hatte, sodass Husum nun die nötigen 4,5 Punkte hatte. Etwas ärgerlich, da er einen Bauern mehr hatte. Fairerweise muss man aber sagen, dass es ein Doppelbauer war und dass sein Gegner viel Spiel hatte, sodass ich nicht sagen würde, dass die Stellung gewonnen war – ich bin mir noch nicht mal sicher, inwieweit bzw. ob die Stellung überhaupt vorteilhaft war, weiter-spielbar war sie aber auf jeden Fall. Der überzeugende Sieg nach kreativer Eröffnungsbehandlung von Börge (Brett 6) war dann leider nur noch Ergebniskosmetik (ob seine Eröffnungsinterpretation theoretisch gut war, weiß ich nicht; der Gegner fand aber keine Widerlegung und sich danach immer in einer geschwächten, passiven Stellung).

Nach dieser 3,5:4,5-Niederlage sind wir nun im Tabellenmittelfeld (Tabelle und weitere Ergebnisse beim Ergebnisdienst) und das nächste Spiel gegen den eigentlichen Aufstiegsfavoriten Elmshorner SC wird nicht leichter. Ein oder zwei Mannschaftspunkte sind hier voraussichtlich schwer zu ergattern, wären aber beruhigend, um nicht noch weiter Richtung Abstiegszone zu rutschen.

Sören Koop