DSOL, Runde 6 – Es bleibt spannend

Vorbemerkung:
Vereinsabend findet unter Auflagen wieder statt, siehe Artikel vom 1. Juli.

Heute (danke nochmals an die Mannschaft des SV Erkenschwick für die Vorverlegung!) spielten wir mit der Aufstellung Jens, ich, Michael und Stephan ein wichtiges Spiel gegen den SV Erkenschwick. Wir waren vor der Begegnung dritter, sie vierter mit einem Punkt Rückstand. Der Verlierer dieses Duells wäre wahrscheinlich raus aus dem Rennen um die ersten beiden Tabellenplätze, die die Qualifikation für die KO-Runde bedeuten. Bevor man den eigentlichen Spielbericht liest, kann man nun wieder über einige kritische Stellungen brüten. Jens hat oben links Schwarz, Michael oben rechts Weiß, ich unten links Weiß, Stephan unten rechts Schwarz (vorab wieder der Hinweis, dass sich die Stellungen nicht gleichzeitig ereignet haben).

Wie man schon sieht, haben Jens und Michael remis gespielt. Jens hatte einen zur Schwäche neigenden Isolani, was auf Grund aktiven Spiels aber nicht allzu schwer wog. Er verlor zwar den Bauern, konnte aber alle Bauern am Damenflügel abtauschen und erreichte obige theoretische Remisstellung mit einem Bauern weniger. Der Gegner verzichtete dann aufs Kneten. Michael schien mir im Partieverlauf leichte positionelle Vorteile zu haben, die er allerdings zu nichts Greifbarem verdichten konnte, auch hier war das Remis im Endspiel folgerichtig.

Dann verlor Stephan. Eigentlich war er gut ins Spiel gekommen und stand vielleicht etwas aussichtsreicher. In obiger Stellung geriet er mit 1. … b4 meiner Meinung nach aber auf Abwege (die Stellung habe ich allerdings noch nicht mit dem Computer geprüft). Es folgte 2. Da8 Kg7 3. Da6 bxc3 4. bxc3 Sa5 5. Sb4 Sb3 und der Bauer auf c4, später auch der auf e5 und dann die Partie gingen verloren. Mit 5. … Sb3 hatte Stephan versucht aktives Gegenspiel zu generieren, was ihm zum Teil auch gelang. Nur reichte es leider nicht zum angestrebten Dauerschach (oder Matt).

Mir gelang dann zum Glück erstmalig in dieser Online-Saison eine gute Partie, auch wenn ich vor lauter guter Möglichkeiten in obiger Stellung den klarsten Gewinnweg verpasste. Dieser bestand in 1. Lxd7 Kxd7 2. Scb5 Ld8 (hier brach ich dummerweise schon etwas unter Zeitdruck meine Berechnungen an dem Zug ab und übersah) 3. Sxd6 Kxd6 4. Sc4+. Stattdessen verlief die Partie (unter Zeitdruck) so: 1. Dc4 Sh4 2. Lxa4 Sxf3 3. Lxd7 Kxd7 4. Scb5 Sd4 5. Dxc7+ Txc7 6. Txc7+ Dxc7 7. Txc7+ Kd8 8. Tf7 Le7 9. Sxd4 exd4 10. Sc4 Tc5 11. b3 und im weiteren Verlauf gelang es mir, dieses vorteilhafte Endspiel auch wirklich zu gewinnen.

Mit diesem 2:2 sind wir auf den zweiten Tabellenplatz vorgerückt, haben allerdings auch ein Spiel (und nur einen Punkt) mehr als der Tabellendritte. In dieser Woche kommt es nun zum Spitzenspiel des Tabellenersten gegen den Tabellendritten (Breitenworbis gegen Niederbrechen). Danach wissen wir, ob wir einen der ersten beiden Tabellenplätze aus eigener Kraft schaffen können oder ob wir noch Schützenhilfe brauchen. Eine Hypothek stellt für uns nämlich unser schlechtes Brettpunkteverhältnis dar.

Die nächste Runde spielen wir erst wieder am Freitag, den 7. August, gegen den SC Kreuzberg. Die Tabelle und die weiteren Ergebnisse dieser Woche kann man wie immer auf der Seite der DSOL einsehen.

Sören Koop