Verbandsliga A, Runde 5 – 4:4 gegen Itzehoe „verloren“

Das heutige Heimspiel gegen den Itzehoer SV war zugleich das Spitzenspiel der Verbandsliga A in dieser Runde (2. gegen 3.). Wir waren zuversichtlich heute etwas Zählbares mitzunehmen, da wir eine recht gute Aufstellung hatten.

Das Spiel verlief auch nahezu perfekt, wäre da nicht die letzte Stunde gewesen… Doch der Reihe nach: Zuerst beendete Stefan an Brett 5 seine Partie mit einem Unentschieden, er hatte in der Eröffnung einen Bauern geopfert und dafür vollauf Kompensation. Nach der Rückeroberung des Bauern verflachte die Stellung aber. Das Unentschieden kam uns trotzdem gelegen, da es gut aussah. An Brett 6 konnte Volker uns nämlich schon kurz darauf in Führung bringen. Das genaue Ende habe ich nicht gesehen, Volker hatte aber einen starken Königsangriff und dieser wird vermutlich entscheidend gewesen sein. Dem Vater folgte der Sohn: Yorrick erreichte ein ungefährdetes Unentschieden an Brett 8 gegen einen nominell deutlich stärkeren Gegner. Dann spielte auch Jens an Brett 1 remis. Er hatte zwar eine Qualität mehr, dafür gab es um seinen König einige schwache Felder, die die gegnerischen Läufer und die Dame belagern konnten. Es folgte Jürgen mit einem weiteren Remis an Brett 4. Er hatte zwar das Läuferpaar, konnte die gegnerische Verteidigung aber nicht überwinden. Das scheinbar vorentscheidende 4:2 erzielte dann Andreas an Brett 7 in einem stark vorgetragenen Königsangriff.

Nun brauchten Michael (Brett 3) und ich (Brett 2) nur noch ein Unentschieden. Eigentlich eine klare Sache, denn Michael hatte zwischenzeitlich in der Eröffnung die Initiative übernommen und eine positionell überlegene Stellung im Mittelspiel erreicht. Ich hatte ebenfalls zwischenzeitlich ein Läuferendspiel erreicht, das eigentlich nur mit einem Unentschieden oder einem Sieg meinerseits enden sollte. Doch es kam anders: Zuerst erhöhte ich das Risiko. Meine Bemühungen scheiterten aber allesamt an einem Tempo. Ich schaltete also auf Verteidigung um und hatte auf einmal eine passive Stellung zu verteidigen. Diese sollte auch Remis sein, war aber unangenehm zu spielen. Als ich dann noch 2-3-zügig einen Bauern einstellte, war es zu viel und die Partie war verloren. Und auch bei Michael lief nicht alles rund. Sein Gegner hatte ein Qualitätsopfer gefunden, was ihm ordentlich Spiel (und Bauern) gab. Die Stellung war kompliziert und nun unangenehmer für Michael. Kurz: Michael verlor leider auch noch.

Damit stand es 4:4. Eigentlich ist das ein Ergebnis, mit dem man leben kann. Die Art und Weise tut aber schon extrem weh. Dass gleich zwei Spieler von uns bessere (oder gar vielleicht gewonnene?) Stellungen noch verlieren, daran kann ich mich nicht erinnern. Der Verlustpunkt heute geht jedenfalls klar auf Michael und meine Kappe. Ich hoffe mal, dass wir das schon im nächsten Spiel gegen Rendsburg am 03.02. wiedergutmachen können.

In der Tabelle bedeutet dieses Unentschieden, dass wir auf dem dritten Platz bleiben. Als Prognose für den weiteren Saisonverlauf kann man wohl sagen, dass wir mit dem Abstieg diesesmal nichts zu tun haben werden. Ob wir noch ernsthaft den 1. Platz in Angriff nehmen können, ist aber auch fraglich. Die weiteren Ergebnisse und die Tabelle des Spieltages gibt es wie immer beim Ergebnisdienst des Schachverbands SH.

Sören Koop